Damit wir uns noch besser verstehen.
Zargen, Druckreifen, Seile, Saiten, Felle, Beschläge und Lederzeug: Teile, die eine Trommel erst zu einer Basler-Trommel machen, gibt es bei uns auch einzeln zu kaufen.
Grösse der Trommeln
Volksmund: Die Kindertrommel wird eine "halbe" oder eine "dreiviertel", die Erwachsenen-Trommel "vier-viertel" und die Übergrösse "fünf-viertel" genannt.
Gravur
Nach Kundenwunsch lassen wir den Saitenbügel gravieren. Üblich sind: Initialen, Name, Logo, Familienwappen. Diverse Schriftvarianten.
Dämpferband
Ein Dämpferband spannen wir bei der Trommelmontage unter das Schlagfell. Das Band dämpft Schwingungen welche sonst unerwünschte Nebengeräuche („singen“) erzeugen würden.
Innendämpfer
Der Innendämpfer ist ein von aussen stufenlos verstellbarer Hebelarm. Mit dem Dämpfer wird die Wirkung des Dämpferbandes unterstützt. Der Dämpfer kann auf Kundenwunsch auch weggelassen werden.
Reifenpaar (Druckreifen)
Für unsere Trommeln verwenden wir laminierte Reifen wie auch Reifen aus Massivholz. Standardmässig rüsten wir unsere Trommeln mit laminierten Reifen aus. Auf Kundenwunsch montieren wir auch gerne die traditionellen, aber teureren, Reifen aus einem Holzstück.
Die Reifen werden für Trommeln von Ø 36 cm bis 43 cm hergestellt.
Laminierte / schichtverleimte Holzreifen
Die am häufigsten verwendeten Reifen sind aus Buchenholz laminiert. Sie werden aus 5 Lagen europäischem Buchen-Schälfurnier gefertigt. Laminierte Reifen sind kostengünstiger als Massivholzreifen. Sie sind beständiger gegen Zugkräfte als die Holzreifen aus einem Stück, haben aber den Nachteil, dass bei beschädigter Oberfläche Regenwasser in die Schichten eindringen kann.
Nebst Buche verarbeiten wir auch Furniere aus:
- Esche
- Nussbaum
- Vogelaugenahorn
Übliche Oberflächenbehandlungen: naturlackiert, gebeizt und lackiert, gespritzt und mit Filet geklebt oder gespritzt.
Massivholzreifen
Die massiven Druckreifen werden nach dem traditionellen Dampfbiegeverfahren aus einheimischem Laubholz (hauptsächlich Buche) hergestellt. Zum Austrocknen werden die gebogenen Rohlinge auf runden Metallformen fixiert. Anschliessend erfolgt die Verleimung auf Schiftung. Mit Massivholz kann beim Profilieren, Schleifen und Bohren eine optimale Oberfläche erreicht werden. Bei Massivholzreifen kann naturgemäss kein Regenwasser eindringen, auch wenn die Deckschicht verletzt ist. Allerdings sind sie auf die Zugkräfte des Trommelseils anfälliger als das schichtverleimte Holz und das Herstellungsverfahren ist teurer.
Filet geklebt, Standard
Nachdem kleine Vertiefungen im Holz mit einem Füller geglättet wurden, spritzen und lackieren wir die Reifen in ihrer Grundfarbe (in der Regel weiss). Die Filets werden mit hochwertiger Flugzeug-Beschriftungsfolie aufgeklebt. Diese Folie führen wir in vielen Farben, sie ist reissfest, elastisch und daher sehr resistent gegen Randschläge.
Sollten die Filets dennoch einmal beschädigt sein, lassen sie sich einfach mit dem Heissföhn entfernen und ersetzen.
Die scharfen Kanten und das präzise Kleben der Folie verleihen unseren Reifen ein ansprechendes Erscheinungsbild.
Somit hat diese innovative Lösung viele Vorteile.
Filet gespritzt
Auf Kundenwunsch weichen wir von den Standardfilets ab und spritzen die Filets auf die Grundfarbe der Druckreifen.
Saitensätze
Unabhängig vom Saitenschloss-Typ bestehen unsere Saitensätze alle aus den gleichen 4 verschiedenen Saiten-Typen. Jede Saite hat eine Haupt-Funktion (HF) und bietet zugleich eine Unterstützende-Funktion (UF).
Darmsaiten: HF= forte / UF= mezzo forte
Spiralsaiten: HF= mezzo forte / UF= forte
Federsaiten: HF= mezzo piano / UF= piano
Metallsaiten: HF= piano / UF= mezzo piano
Saitensatz bei 2-stufigem Saitenschloss:
4 Darm, 2 Spiralen, 2 Federn, 3 Metall
Saitensatz bei 3-stufigem Saitenschloss:
4 Darm, 2 Spiralen mit Nylonmontage,
2 Federn, 3 Metall
Saitensatz bei 4-stufigem Saitenschloss:
4 Darm, 4 Spiralen mit Nylonmontage,
2 Federn, 3 Metall
Bei dem 3-und 4-stufigen Saitenschloss werden die Spiralsaiten mit einem sehr feinen Nylonfaden verleimt. Die Spiralsaite beginnt erst auf dem Saitenfell und nur der Nylonfaden führt zum Saitenschloss. Somit ist eine perfekte Einstellung der Spiralsaite möglich.
4-stufiges Saitenschloss: Ultimativ
Ergänzend führen wir in unserem Sortiment das 4-stufige Saitenschloss, das sich in der Bedienung und auch optisch kaum von den anderen Schlebach-Schlössern unterscheidet. Das Schloss ermöglicht dem Perfektionisten durch die vier Regulierungsmöglichkeiten die ultimative Saiteneinstellung
3-stufiges Saitenschloss: Deluxe
Der 3-stufige Saitenzug erlaubt gegenüber dem Standard-Schloss eine verfeinerte Saiteneinstellung von Pianissimo bis Fortissimo.
2-stufiges Saitenschloss: Standard
Unser Standard-Saitenschloss ist mittels zwei Einstellschrauben einfach bedienbar und ist für alle Trommeln bestens geeignet.
Unsere Fellmarken
Für unseren Trommelbau und die Reparatur- und Servicearbeiten stellen wir seit jeher Trommelfelle in der eigenen Werkstatt her. Ausserdem bieten wir auch das beliebte Gama-Tex 205 an. Gerne bedienen wir künftig auch den Fachhandel, die Trommelbauer, Vereine und Institutionen mit unseren bewährten Produkten.
SCHLAGFELLE
Gewebefelle
- voluminös im Forte und trotzdem sehr
leicht ansprechend im Piano - wetterfest, langlebig und
- bieten ein Trommelgefühl und -klang nahe dem Kalbfell
Gama – Tex 205: Einlagig verarbeitet.
Die Oberfläche ist weiss mit feiner Struktur. Dicke 0.35 mm.
Kalbfelle
Kalbfelle haben eine Dicke von 0,20mm bis 0,30mm. Demnach können nur Häute von Kälbern, welche früh nach der Geburt sterben, verwendet werden. Von 100 Häuten haben nur ca. 40 die Qualität für ein Trommelfell. Dies erklärt auch die hohen Preise der Kalbfelle. Neu führen wir folgende 3 Kalbfell-Marken in unterschiedlichen Preis-Kategorien in unserem Sortiment.
Vitello classic: Der Klassiker unter den Kalbfellen. Diese Kalbfelle sind ab einer Dicke von 0,20mm erhältlich und bestechen durch ihre beliebte braunbeige Oberfläche. Bei der Verarbeitung dieser Kalbfelle werden natürliche Mittel eingesetzt.
Vitello basic: Die Neuentdeckung in unserem Sortiment. Diese Kalbfelle sind erst ab einer Dicke von 0,25mm erhältlich und weisen eine weißlichbeige Oberfläche auf. Bei der Verarbeitung dieser Kalbfelle werden natürliche sowie chemische Mittel eingesetzt. Zudem wird die gewünschte Dicke dieser Felle maschinell erreicht.
Kalfo: Wieder zurück auf dem Markt, erfreuen sich viele Tambouren am Kalfo-Fell. Diese Kalbfelle sind ab einer Dicke von 0,22mm erhältlich und besitzen eine halb-transparente Oberfläche. Kalfo-Felle zeichnen bekanntlich jeden Schlag als weißlichen Punkt auf dem Fell ab. Bei der Verarbeitung dieser Kalbfelle werden chemische Mittel verwendet. Dadurch besticht dieses Fell durch seine gleichmäßig dicke Oberfläche.
SAITENFELLE
Das Saitenfell hat die Funktion einer Membrane, die auf den feinsten Anschlag des Schlagfelles reagieren muss. Daher gilt für uns der Grundsatz: «So dünn wie möglich und so stark wie nötig.»
Papillon®: Milchig-weisse, einlagige Kunststofffolie, 0,13 mm stark.
Libello®: Transparente, einlagige Kunststofffolie, 0,13 mm stark.
Seile
Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Terylenseilen, die mehrheitlich an wetterfesten Metalltrommeln Verwendung finden, und zwischen Hanfseilen, die eher an Holztrommeln oder Trommeln mit Naturfell angebracht werden.
Terylenseil:
Das Seil ist als Schling- oder Spiralgeflecht geflochten. Der Rohstoff ist Polyamid. Da die Flechttechnik zu Spannungen im Seil führt, müssen sie thermofixiert werden. Durch diese Erwärmungen werden die Spannungen im Seil abgebaut.
Hanfseil:
Das Seil ist gedreht und der Rohstoff ist in der Regel Hanf aus China.
Beide Seile haben eine Kevlareinlage und weisen einen Durchmesser von 6,8 mm auf. Der Kevlarkern nimmt einen grossen Teil der Zugkräfte auf. Dadurch sind die eigentlichen Seilfasern weniger beansprucht. Das Kevlar verhindert eine grosse Ausdehnung des Seils unter Zug. Die Trommel muss daher weniger geschränkt werden, als mit herkömmlichen Seilen ohne Kevlareinlage.
Die Standardfarbe für ein Terylen-Trommelseil ist weiss und wird bei den meisten Metalltrommeln verwendet. Um dem Gestaltungsfreiraum möglichst gross zu halten, arbeiten wir aber auch mit schwarzen, roten und blauen Seilen. Auch zweifarbige Seile sind erhältlich.
Das Hanfseil wird in der Regel naturfarben belassen, in Ausnahmefällen wird auch gebleichtes (fast weisses) Seil verwendet.
Reifenschoner
Sie schützen das Holz vor dem grossen Seildruck. Sie werden aus Messing hergestellt und wie folgt veredelt: verchromt, schwarz verchormt, hell und dunkel brüniert, poliert (goldig) oder pulverbeschichtet.
Seilschoner
Sie schützen das Seil beim Abstellen der Trommel vor Beschädigung. Es werden immer 3 Stk. am oberen Druckreif angebracht. Sie werden aus Messing hergestellt und wie folgt veredelt: verchromt, schwarz verchromt, hell und dunkel brüniert, poliert (goldig) oder pulverbeschichtet.
Strupfen
Für die weissen und schwarzen Strupfen wird 3,5 – 4 mm dickes Chromleder, welches weiss oder schwarz gespritzt wird, verwendet. Für die braunen Strupfen wird gefärbtes Leder in den Brauntönen angebräunt, brandy, moca oder negro verwendet.
Tragriemen
In der Regel besteht der Tragriemen aus Leder. Der weisse und schwarze Tragriemen wird aus 2,6 – 2,8 mm dickem Chromspaltleder, welches ebenfalls weiss oder schwarz gespritzt wird, hergestellt. Der braune Tragriemen wird aus gefärbtem Leder hersgestellt. Folgende Brauntönen stehen dabei zur Auswahl: angebräunt, brandy, moca oder negro.
Eine beliebte Alternative sind aber auch Tragriemen aus dem Trommelseil, die entweder geflochten oder geknüpft werden.
Wickelreifen für Schlagfell- und Saitenfell
Wir verwenden Wickelreifen aus Aluminium und Holz.
Aluminium-Wickelreifen:
Der Alu-Wickelreif besteht aus einem äusseren und einem inneren Profilring. Das Fell wird um den inneren Ring gewickelt und mit dem äusseren Ring festgedrückt.
Holz-Wickelreifen:
Die Holzwickelreifen werden „offen“ aus massivem Buchenholz gefertigt.
Die Reifen werden im Hause auf die Grösse der Zarge angepasst, verleimt und verschliffen.
Zarge
Die Zarge ist das markanteste Bestandteil unserer Trommel. Durch sie wird die Grösse und der Stil bzw. das äussere Erscheinungsbild der Trommel geprägt. Wir verwenden Zargen aus Aluminium, Messing oder diversen Hölzern, mit Durchmessern und Höhen von 36 cm – 43 cm, wobei 41 cm unsere Standardtrommel ergibt. Die Materialien, die Oberflächenbearbeitung und Gestaltung der Zargen ist sehr vielfältig, daher haben wir sie in folgende Gruppen unterteilt (siehe auch Trommel-Galerie):
- Metalltrommeln, silber oder golden glänzend
- Trommeln aus Buche gebeizt
- Trommeln aus diversen Hölzern, naturbelassen
- Holztrommeln bemalt
- Holztrommeln mit Familienwappen bemalt
- Offene Kategorie
Zargen aus Aluminium
Da Aluminiumzargen bei gleicher Stabilität bedeutend leichter sind als Messingzargen, gehört Ihnen die Zukunft. Die Materialstärke beträgt 1 mm und die oberen und unteren Abschlüsse sind rund gebogen.
Übliche Oberflächenbehandlungen: verchromen, vergolden, pulverbeschichten und klarlackieren.
Zargen aus Messing
Als alternatives Material bauen wir auch Trommeln mit Messingzargen. Das Gewicht ist deutlich höher als bei Aluminiumzargen, daher werden sie nur noch selten verlangt.
Übliche Oberflächenbehandlungen: verchromen oder polieren.
Zargen aus Holz
Die am häufigsten verwendeten Zargen sind aus Buchenholzfurnier, wir verarbeiten jedoch auch diverse andere Furnierarten:
- Ahorn
- Birke
- Eiche
- Esche
- Kirschbaum
- Nussbaum
- Pappel
- Vogelaugenahorn
- Santos Palisander
- Wenge
Übliche Oberflächenbehandlungen: z.B. gebeizt und lackiert, nur naturlackiert, mit Sujet bemalt oder gespritzt
Herstellung: Vier dünne Holzschichten und das Deckfurnier werden in beheizten Pressen zur runden Zarge geformt.
Die einzelnen Schichten werden versetzt verleimt, sodass der Klangkörper praktisch nahtlos, kreisrund und in abgekühltem Zustand spannungsfrei ist. Diese Biegetechnik erlaubt auch eine geringe Wandstärke von von ca. 4,0 mm.
Dies sind Qualitätsmerkmale, die beim fertigen Instrument einen trockenen, hellen Klang erzeugen. Grosse Festigkeit und Formgenauigkeit sind weitere positive Eigenschaften unserer Zargen.
Ordonanzverschluss zum befestigen der Trommel
Der Lederriemen wird unter das Trommelseil gezogen und mittels Loch und Niete sicher verschlossen. Wird von den Militärtambouren verwendet und ist ausserhalb Basels weit verbreitet.
Riemli zum befestigen der Trommel
Der dünne Lederriemen wird mit einem Knoten versehen und unter das Trommelseil gezogen. Traditionelle Befestigungsart die in Basel sehr verbreitet ist.
Schränken
Die Trommel ist auch im Ruhezustand d.h. „abgespannt“ hohen Zug- und Druckkräften ausgesetzt. Diese Kräfte werden beim Spannen des Instrumentes erhöht und das Fell durch das Trommeln zusätzlich mechanisch beansprucht, es wird dadurch in der Mitte dünner und dehnt sich flächenmässig aus.
All dies bewirkt, dass sich die beanspruchten Teile „verziehen“. Nach einer gewissen Zeit wird eine so grosse Ausdehnung des Materials erreicht, dass durch normales Spannen der Trommel die gewünschte Härte der Felle nicht mehr erreicht werden kann. Alsdann muss das Instrument geschränkt werden. Als Schränken bezeichnet man das Nachspannen bzw. Nachziehen der ausgedehnten Bestandteile. Dazu braucht es kein Ersatzmaterial und diese Tätigkeit kann nicht als Reparatur bezeichnet werden.
Es liegt in der Natur der Sache, dass eine neue Trommel oder dass bei einer Trommel mit neuem Seil und Fellen öfter geschränkt werden muss, als ein Instrument das bereits über ausgedehnte Bestandteile verfügt.
Schlegel – Gewichtsunterschiede
Es gibt verschiedene Gründe, dass es im Holz zu Gewichtsunterschieden kommt.
Trotz maschineller Fertigung auf hochmodernen CNC-Drehbänken werden immer Unterschiede im Gewicht der identischen Trommelschlegel bemerkbar sein.
Da Holz im Wachstum verschiedene Zyklen durchläuft, z.B. Sommer und Winter, sind unterschiedliche Stärken im Jahrringbau normal. Dieses sogenannte Früh- oder Spätholz hat unterschiedliche Gewichte, so ist ein Baum der im Flachland wächst, und somit einen längeren Sommer hat gegenüber einem Baum aus höheren Lagen, leichter.
Ebenfalls spielt die Lage eine Rolle. Bäume, die an einem Hang oder durch die Lichtverhältnisse schräge wachsen haben immer Druckholz: dieses ist hangseitig fester (kleinerer Wuchs) und somit schwerer. So sind innerhalb eines Stammes verschiedene Gewichte absolut normal und nicht zu vermeiden.
Einen Einfluss hat auch die Holzfeuchte, die Trommelschlegel werden auf eine Feuchte von ca 15% getrocknet. Vereinzelt kann dies aber variieren – auch so sind Gewichtsunterschiede möglich.